Unit-Dose - Die automatisierte Apotheke
Im Krankenhaus 4.0 lassen sich Behandlungs- und Versorgungsprozesse durch den richtigen Einsatz von Digitalisierung und Automatisierung optimal unterstützen. Ein bereits vielfach erfolgreich eingesetztes Beispiel ist das Medikamentenmanagementsystem auch „Unit-Dose-System“ bezeichnet.
Bei einem Unit-Dose-System werden die zu verabreichenden Arzneimittel direkt nach der Verordnung des Facharztes von einer automatisierten Apotheke für den Patienten individuell zusammengestellt und durch Transportsysteme wie z.B. eine Rohrpostanlage auf die Station geliefert. Die Versorgung mit einzeln abgepackten Medikamenten (Unit-Dose-Versorgung) ist eine Prozesskette aus elektronischer Verschreibung mit Dosier- und Interaktionsprüfung, automatisierter Patienten bezogener Kommissionierung von Einzeldosen und IT-/Barcode- gestützter Verabreichungsdokumentation.
Der Prozess der Medikamentenbereitstellung sieht wie folgt aus:
1. Verordnung:
Ausgehend von der Diagnose verordnet der Facharzt am Krankenbett die zur Behandlung notwendigen Medikamente. Der Patient trägt zur Identifikation ein Armband mit Barcode oder RFID-Chip. Durch das Scannen des Armbands hat der Arzt Zugriff auf die digitale Patientenakte. Die gewählte Medikation wird über das System durch den Arzt verordnet. Bei Unverträglichkeit oder Wechselwirkungen der Medikamente weist das System darauf hin. Fehlmedikation und Kreuzkontamination werden somit vermieden.
2. Abgabe:
Die Medikation wird unmittelbar an das automatische Apothekensystem übermittelt. Ein Apotheker gibt die Medikation unter Berücksichtigung der Hinweise durch das System frei. Mehrere „Unit-Doses“ für einen Patienten werden automatisch zu einem personenspezifischen Medikationsring zusammengestellt.
3. Zustellung:
Der Medikationsring kann direkt nach der Verordnung an die entsprechende Station per Rohrpost versandt werden. Innerhalb der Rohrpost kann jederzeit die Position der Medikamente nachvollzogen werden.
4. Verabreichung:
Die Pflegekraft auf der Station entnimmt mit ihrem persönlichen Code die Rohrpostbüchse aus der Rohrpoststation. Anschließend werden die Medikamente dem Patienten verabreicht. Über den Scan eines QR-Codes auf dem jeweiligen Blister wird die Einnahme quittiert und rechtssicher dokumentiert.
Das Potenzial der Unit-Dose-Versorgung liegt in der Erhöhung der Arzneimittel- und Patientensicherheit, in der Verbesserung und der lückenlosen Dokumentation von Arzneimitteltherapien sowie in der möglichen Senkung des Arzneimittelbudgets.
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