Planung von Lagersystemen
Die Lagerung von Gütern kann aufgrund verschiedenster Anforderungen notwendig sein. Die Gründe für die Nutzung eines Lagers sind u.a. folgende:
- Fertigung großer Losgrößen zur Reduzierung von Rüstzeiten
- Gleichmäßigere Auslastung von Produktionsanlagen
- Kompensation von möglichen Produktionsengpässen durch Störungen
- Ausgleich saisonaler Schwankungen
- Überbrückung kurzfristiger Lieferengpässe des Lieferanten oder Stillstand der Produktion aufgrund höherer Gewalt
- Verkürzung der Lieferzeiten in Hinblick auf einen guten Kundenservice
- Gesetzlich vorgeschriebene Lagerhaltung und Bereitstellungszeiten (z.B. Medikamente im Krankenhaus)
- Langfristige Lagerung/Aufbewahrung von Gütern (z.B. Bücher, Akten etc.)
- Lagerung zur Wertsteigerung von Gütern (z.B. Wein, Oldtimer)
- Schwankungen am Markt
Obwohl in der Industrie bereits unterschiedliche Konzepte zur direkten Bereitstellung von Materialien in die Produktion wie bspw. just-in-time (JIT) und just-in-sequence (JIS) etabliert sind, ist ein gewisser Lagerbestand meist dennoch notwendig. Und auch außerhalb der Industrie werden Lagersysteme eingesetzt, wobei sich je nach Einsatzgebiet ganz unterschiedliche Anforderungen an das Lagersystem stellen. So müssen beispielsweise im Krankenhaus Medikamente nach strengen gesetzlichen Vorgaben und mit einer hohen Verfügbarkeit gelagert werden, während in einer Bibliothek das Archiv zum Lagern der Bücher und Medien besondere klimatische und brandschutztechnische Bedingungen erfüllen muss. Dabei ist zu erkennen, dass es viele individuelle Anwendungsfälle gibt, die von uns kundenspezifisch aufgenommen werden, um gemeinsam eine optimale Lösung für Ihren individuellen Anwendungsfall zu erarbeiten. Dabei ist klar, dass die verschiedenen Anforderungen an das Lagersystem und die Lagertechnik beachtet werden. Diese sind u.a.:
- Dimensionierung des Lagers
- Flächen- bzw. Raumoptimierung (z.B. durch die dynamische/chaotische Lagerung)
- Einsatz der richtigen Lagertechnik
- Anforderungen an Zugriffszeiten
- Auslastung der Regalbediengeräte (RBG)
- Einsatz intelligenter RBG-Software und Warehouse Management System (WMS)
- Konsistenz der Datenbasis
- Transparenz des Systems
- Kostenoptimierung bei der Lagereinrichtung sowie im operativen Betrieb
Um diese Anforderungen an ein Lagersystem erfolgreich umsetzen zu können, bieten wir Ihnen die Begleitung im Prozess von der Beratung über die Planung bis hin zur Umsetzung und Überwachung der Inbetriebnahme an. Um die richtige Option zu wählen, ist es wichtig, herstellerneutral und individuell beraten zu werden. Im Folgenden wird eine Auswahl an Lagermöglichkeiten ausgeführt.
Hochregallager
Als Hochregallager werden Regale mit Höhe zwischen 12 und 50 Meter bezeichnet. Die Regale sind dabei so angeordnet, dass stets eine Gasse zwischen zwei Hochregalen entsteht. Die Bedienung der Regale erfolgt in der Regel durch ein schienengebundenes Regalbediengerät (RBG), welches sich in der Gasse bewegt und die Ware koordiniert. Je nach Kommissionierung werden die RBG automatisch gesteuert (Ware zu Person) oder auch manuell bedient, wenn direkt im Regal kommissioniert wird (Person zur Ware). Bei einem RBG mit Automatikbetrieb wird aus Sicherheitsgründen der Zutritt von Personen in der Bediengasse durch Zäune und Lichtschranken verhindert. Die Steuerung und Verwaltung im Hochregallager übernimmt ein IT-System, welches an das Warehouse-Management-System (WMS) angeschlossen ist. So kann bei der Einlagerung beispielsweise das Prinzip der dynamischen Lagerhaltung oder eine ABC-Strategie umgesetzt werden.
Als zusätzliche Komponente kommt bei einem Hochregallager weitere Fördertechnik zum Einsatz, die in der Vorzone des Lagers angeordnet ist. Hierzu zählen Ketten- oder Rollenförderer, Hubtische, Verschiebewagen oder auch Fahrerlose Transportfahrzeuge.
Die FC-Gruppe steht Ihnen als kompetenter Partner bei Fragen zu Ihrem Lagersystem zur Verfügung und findet für Sie eine ganzheitliche Lösung, die Ihren Anforderungen und Wünschen entspricht.
AutoStore
Der „AutoStore“ ist eine spezielle Ausführung eines Kleinteilelagers. Vereinfacht gesagt ist es wie ein Getränkekistenlager, auf dem die Kisten übereinander gestapelt werden und direkt nebeneinander stehen. Anders als das klassische Hochregallager benötigt der AutoStore keine Gänge zwischen den Lagergütern. Es wird ein Gitter (Grid) verwendet, auf dem die Roboter oberhalb der Behälter fahren. Die Behälter verfügen über kleine Aussparungen, in die der Roboter hineingreifen kann und so den obersten Behälter des Stapels anheben kann. Über das Grid wird der Behälter umgesetzt, um einen tieferliegenden Behälter zu erreichen oder zum Kommissionierarbeitsplatz, auch Port genannt, gefahren. Am Port wird der Behälter dem Mitarbeitenden ergonomisch angedient und die angeforderte Menge aus dem Behälter wird entnommen. Daraufhin wird der Behälter abgeholt und nach der speziellen internen Logik der Software wieder abgesetzt. Hierbei wird das Prinzip der dynamischen Lagerung genutzt, wodurch die Raumeffizienz zusätzlich erhöht wird. Das System kann je nach Anforderungen unterschiedlich ausgelegt werden.
Vorteile (Auswahl):
- Sehr hohe Lagerdichte
- hohe Verfügbarkeit (Redundanz vorhanden)
- gute Skalierbarkeit/Erweiterbarkeit durch modulares Design
- einfache Anpassung an das Gebäude daher hoher Flächen- und Raumnutzungsgrad
- intelligente ABC-Strukturierung des Lagers
- hohe Pickleistung durch Ware-zur-Person-Konzept
- schnelle Warenbereitstellung (kurze Durchlauf-/Lieferzeiten)
- ergonomische Andienung der Lagerbehälter an den Arbeitsstationen
- energieeffizient und ergonomische Arbeitsweise möglich
Der AutoStore wird in verschiedenen Branchen eingesetzt. Neben den Logistikzentren wird er auch in produzierenden Unternehmen, Bibliotheken und vielen weiteren Einsatzgebieten verwendet.
Zusammenfassend kann durch die Flexibilität des AutoStore auf Veränderungen schnell und unkompliziert reagiert werden. Die FC-Gruppe analysiert Ihre Anforderungen, um eine funktionierende Lösung für Ihre individuellen Lageranforderungen zu erstellen. Somit sichern Sie sich Wettbewerbsvorteile.
Fachbodenregale und Rollregale
Je nach individueller Projektanforderung stellt sich auch der Einsatz von klassischen Regalsystemen als sinnvolle Lagervariante dar. So hat die FC-Gruppe bereits Roll- und Standregale geplant. Mit dem Einsatz von Rollregalen wurden beispielsweise in einem Anwendungsfall Medien in der Stadtbibliothek einer Großstadt gelagert und archiviert.
Über 800.000 Medien wie Bücher, CDs, DVDs etc. sind dort gelagert. Trotz der fortschreitenden Digitalisierung hat sich diese Art der Lagerung für spezifische Anwendungsfälle bewährt. Manuelle Regale bieten den Vorteil geringerer Investitionskosten, sind jedoch im laufenden Betrieb teurer.
Wir analysieren Ihren Bedarf und beraten Sie zu den unterschiedlichen Möglichkeiten. Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung ist selbstverständlich Teil unserer Leistungen. Neben quantitativen Faktoren sind die qualitativen Faktoren (z.B. die Ergonomie) nicht zu vernachlässigen, daher beziehen wir sie in unsere Bewertung mit ein. Gemeinsam mit den Experten der FC-Gruppe finden auch Sie die optimale Lösung für Ihr Lager.

Gasteig München
Planung Lager und Medientransportanlage
Der Gasteig in München ist eines der größten Kulturzentren Europas und wird saniert. Neben der Philharmonie und anderen Nutzern ist der Hauptstandort der Münchener Stadtbibliothek (MSB) dort untergebracht. Für die MSB wird die gesamte Medienlogistik zukunftsorientiert ausgelegt, hierfür ist die FC-Gruppe beauftragt. Neben einer Medientransportanlage plant die FC-Gruppe die beiden Medienmagazine. Dort werden zukünftig über 800.000 Medien in Rollregalen gelagert.
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